WSP-Spitze zu Gast bei der CDU-Kreistagsfraktion Enzkreis - ZPT soll zur ersten Adresse für Präzisionstechnik im Bundesgebiet werden - Interesse der Unternehmen aus dem Enzkreis größer als erwartet

Knittlingen. Das derzeit auf dem Gelände der Hochschule Pforzheim entstehende regionale Zentrum für Präzisionstechnik (ZPT) soll zu einer bundesweit gefragten ersten Adresse der metallverarbeitenden Präzisionstechnik werden. "Es muss heißen: In Pforzheim sitzt die Kompetenz", sagte Oliver Reitz, Direktor des Eigenbetriebs Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim (WSP), der zusammen mit Markus Epple, Leiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Pforzheim, am Mittwochabend bei der Sitzung der CDU-Kreistagsfraktion in Knittlingen über den aktuellen Stand des 10,5 Millionen Euro kostenden Vorhabens informierte. Denn der Enzkreis beteiligt sich mit insgesamt 1,5 Millionen Euro - jeweils 100.000 Euro in 15 Jahren - am erwarteten Defizit des ZTP. Die Planungszeit dauerte sechs Jahre.

In dem Gespräch in der "Alten Feuerwache" in Knittlingen unterstrich Reitz, inzwischen sei das Interesse der Unternehmen aus dem Enzkreis größer als zunächst gedacht. "Wir haben zudem auch Anfragen von Firmen der Branche über Pforzheim und dem Enzkreis hinaus." Das wirke sich auch positiv auf die Beteiligung der Wirtschaft an den späteren Betriebskosten aus. Die Unternehmen brächten für die späteren Betriebskosten über den Verein Hochform statt der ursprünglich zugesagten 50.000 Euro nun 70.000 Euro jährlich auf. Für den Raum Pforzheim stelle die Präzisionstechnik ein ganz bedeutendes wirtschaftliches Rückgrat dar. Inzwischen gehe das Interesse bei den Unternehmen über die Präzisionstechnik hinaus, erfasse auch Firmen aus dem Sektor Galvanik und Maschinenbau.

Zunächst sei die finanzielle Beteiligung des Enzkreises umstritten gewesen, doch dann habe es doch eine deutliche Mehrheit dafür im Kreistag gegeben, zu der auch die CDU beigetragen habe, sagte Fraktionsvorsitzender Günter Bächle (Mühlacker). Gelingen müsse es, den Informationsfluss zwischen Landkreis und WSP zu verbessern. Dazu diene auch dieses Gespräch mit der WSP-Spitze. Die Fraktion würde es begrüßen, wenn Pforzheim und die Region gemeinsam weitere Projekte entwickeln würden.

Reitz sagte, es gebe Überlegungen für die neue Förderperiode von RegioWin für die Jahre 2021–2027. Dieses Programm von Land und EU verfolgt, so die CDU-Kreistagsfraktion in einer Pressemitteilung, spezifische Ziele: Ausbau von Forschungs- und Innovationskapazitäten und Einführung fortschrittlicher Technologien, Steigerung des Wachstums und der Wettbewerbsfähigkeit sowie Entwicklung von Kompetenzen für intelligente Spezialisierung, industriellen Wandel und Unternehmertum. Dies alles in Verbindung mit dem Ziel eines „grünen, CO2-armen Europas“.

Bauherr des ZPT ist der städtische Eigenbetrieb Wirtschaft und Stadtmarketing Pforzheim, der mit einer Investition von rund 10,5 Millionen Euro ein Forschungs-, Entwicklungs- und Bildungszentrum für die regionale Wirtschaft errichtet, so Markus Epple. Zwar auf dem Gelände der Hochschule Pforzheim, doch die Hochschule selbst werde Mieter eines Teilbereiches sein. Man befinde sich im Kostenrahmen. Mit der Förderung des ZPT stärke das Land zusammen mit der EU über den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (Efre) den Standort und die Wettbewerbsfähigkeit Pforzheims sowie der Region Nordschwarzwald mit insgesamt 5,3 Millionen Euro.

Es werde keinen Nachschlag geben, weshalb die WSP auf strikte Kosteneinhaltung achte. Die Nachfrage nach Flächen für Gründer so noch verhalten, komme bisher eher aus dem Umfeld der Hochschule. Eines der Ziele sei es, dass die Wirtschaft übers ZPT "auch Wissen der Hochschule abgreifen kann". Die Inbetriebnahme des Zentrums erfolge im Spätsommer 2021. Epple: "Wir sind an den Termin gebunden, weil er Teil der Fördervoraussetzungen ist."

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